Rheinsteig Etappe 2: Rhöndorf – Bad Honnef 12km

von | Okt 16, 2018 | 0 Kommentare

In diesem Beitrag erzähle ich euch von meiner zweiten Etappe auf dem Rheinsteig von Rhöndorf nach Bad Honnef. Nach einer wilden Nacht mit Wildschweinen vor meinem Zelt ist mein erstes Tagesziel die Ruine der Löwenburg. Der Beitrag ist Teil meiner Rheinsteigserie, hier geht es zur Etappenübersicht und hier zur 1. Etappe.

Tag: 29. August 2017
Start:08:00 Uhr – Rhöndorf – Lichtung im Siebengebirge
Ziel17:00 Uhr – Bad Honnef – Jugendherberge
Distanz:12 km/ 7,46 Meilen

Wichtige Hinweise für die 2. Etappe

Gibt es auf der zweiten Etappe des Rheinsteigs Einkaufsmöglichkeiten?
In Rhöndorf und Bad Honnef gibt es Einkaufsmöglichkeiten, und Restaurants, nicht jedoch direkt auf dem Weg. Wer aufgrund von Blasen o.ä. unbedingt neue Schuhe benötigt, sollte in Bad Honnef zu 7G Runergy gehen (Öffnungszeiten: Mo – Fr: 9:30 – 18:30 Uhr; Sa: 9:30 – 14:00 Uhr)! Hier gibt es eine tolle Beratung und man kann mit neuen Schuhen auf dem Rheinsteig weiterlaufen.

Gibt es auf der zweiten Etappe des Rheinsteigs die Möglichkeit Wasser nachzufüllen?
Direkt auf der Etappe gibt es keine Nachfüllmöglichkeit. Ich habe am Morgen meine Wasserflachen auf der Toilette des Bäckers in Röhndorf nachgefüllt.

Wo kann man auf der zweiten Etappe des Rheinsteigs übernachten?
In Bad Honnef gibt es direkt am Rheinsteig eine preiswerte Jugendherberge. 
Um in der Jugendherberge Bad Honnef ein Bett zu bekommen, muss man Mitglied bei den Deutschen Jugendherbergen (DJH) sein. Die Mitgliedschaft (gültig für alle Jugendherbergen in Deutschland) kann vor Ort abgeschlossen werden, kostet einmalig ca. 23€ und ist für ein Jahr gültig. Hinzu kommt anschließend noch der Preis für die Übernachtung, welche auch ca. 20€ kostet. Da es auf dem Rheinsteig mehrere Jugendherbergen gibt und diese somit eine preiswerte Alternative (15 – 25€ pro Nacht) zu den ansonsten sehr teuren Hotels sind (50 – 95€ pro Nacht), lohnt sich die Mitgliedschaft auf jeden Fall. WICHTIG: Nach der Wanderung die Mitgliedschaft kündigen, da sie sich sonst nach Ablauf des ersten Jahres automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. 

Wie ist die Kennzeichnung des Weges auf der zweiten Etappe des Rheinsteigs? 
Der Weg ist gut ausgeschildert, sodass man sich eigentlich nicht verlaufen kann.

Lohnt sich der Aufstieg zur Ruine der Löwenburg?
Ja, definitiv! Um auf die Löwenburg zu kommen, muss man jedoch den Weg für ca. 2 km verlassen. Ich empfehle diesen kleinen Umweg, da die Aussicht von der Löwenburg atemberaubend ist. 

Karte – Von Röhndorf nach Bad Honnef

3. Juni 2018 16:37
  • Distanz 12 km
  • Zeit 2 h 57 min
  • Geschwindigkeit 4.0 km/h
  • Min Höhe 89 m
  • Gipfel 384 m
  • Aufsteigen 705 m
  • Absteigen 691 m
  • Distance Instructions
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Der Morgen danach

Was für eine Nacht. Geweckt von den Sonnenstrahlen auf meinem Zelt und der ansteigenden Hitze, merke ich, dass mir die letzten Stunden in den Knochen liegen. Die Horde Wildschweine kam in der Nacht mehrmals zu meinem Zelt, was mich echt fertig gemacht hat.

Im Nachhinein war mir auch klar warum die Wildschweine zum Zelt kamen. Ich habe in der Hektik der Dämmerung und des Zeltaufbaus vergessen mein Essen in einem Baum zu hängen, was die Wildschweine natürlich gerochen.

Ich baue mein Zelt ab, packe meine Sachen und laufe los. Nach ein paar Metern sehe ich ein Schild auf dem steht, dass es nur ein paar Meter nach Rhöndorf sind und ich beschließe meine Autarkiepläne für die nächsten 7 Tage über den Haufen zu schmeißen.

Ich laufe nach Rhöndorf, gehe zum Bäcker und hole mir ein leckeres belegtes Brötchen und einen Cappuccino. Der Bäcker hat auch eine Toilette die ich nutzen darf. Eine perfekte Gelegenheit meine Wasservorräte aufzufüllen und gestärkt in den zweiten Tag zu starten. Erstes Ziel für den Tag: Die Ruine der Löwenburg.

Aufstieg zur Löwenburg

Auf dem Weg zur Löwenburg merke ich immer mehr, dass meine Schuhe drücken und ich beschließe eine Pause an der Eulenhardt Schutzhütte zu machen, um meinen Füßen eine Auszeit zu gönnen.

So wie es aussieht haben sich erneut ein paar Blasen gebildet und ich realisiere, dass meine Schuhe eine Nummer zu klein für diese Wanderung sind. Nachdem ich meine Füße verarztet habe, mache ich mich weiter auf den Weg zur Löwenburg.

Hinweis: Um zur Löwenburg zu laufen, muss man den Rheinsteig für ein paar Kilometer verlassen. Ich empfehle jedoch jedem den Abstecher zu machen, denn die Aussicht von der Löwenburgruine ist fabelhaft.

Oben auf der Löwenburg angekommen mache ich eine weitere Pause und genieße die fantastische Aussicht. Es ist tolles Wanderwetter, die Luft ist angenehm und man kann sehr weit sehen.

Nach der Pause auf der Löwenburg geht es bergab und ich merke, dass meine Schuhe echte Probleme bereiten. Es entwickeln sich zwei dicke Blasen an den kleinen Zehen links und rechts sowie zwei kleinere am linken Fuß. Ich beschließe daraufhin eine weitere Pause am Staubecken des Ohlbachs zu machen und verarzte meine Blasen.

Ich merke auch langsam wie ich Mittagshunger bekomme und beschließe eine weitere Pause einzulegen, was auch irgendwie aufregend ist, denn jetzt kann ich das erste Mal meinen neuen Gaskocher unter Wanderbedingungen ausprobieren.

Zu essen gibt es ein Chana Masala von Trek’N’Eat. Dabei handelt es sich um gefriergetrocknete Nahrung, die mit heißem Wasser essbar gemacht wird. Da mir das etwas wenig erscheint, habe ich der Mischung noch mit ein paar Ramennudeln und etwas getrocknete Tomatensuppe beigemischt. Fazit: essbar.

Die Entscheidung

Nach der Mittagspause gehe ich gestärkt weiter, kämpfe jedoch mit den Schmerzen in meinen Füßen und mit der anhaltenden Müdigkeit der letzten Nacht. Ich muss eine Entscheidung treffen, wie ich weiter laufe und beschließe die Geschwindigkeit zu reduzieren, um langsamer zu gehen.

Ich gehe daher anders als geplant nur bis zur Jugendherberge in Bad Honnef, um meine Füße zu verarzten und in einem warmen Bett zu schlafen. Die Blasen schmerzten einfach zu stark und ich muss mich ausruhen und ausschlafen.

Kein Weg ist zu lang für den,
der langsam und ohne Eile
vorwärts schreitet.

Jean de La Bruyére

Auf die Idee neue Schuhe zu kaufen, die ein paar Nummern größer sind, bin ich übrigens auf dem gesamten Rheinsteig nicht gekommen… das würde ich heute anders machen. 

Erste Erkenntnis des Tages: Wer am Anfang übertreibt kommt nicht ans Ziel. Jeder Wanderweg muss mit Respekt angegangen werden, ansonsten wird man nichts ans Ziel kommen. Die alte Weisheit „Der Weg ist das Ziel“ bekommt für mich eine neue Bedeutung.

Zweite Erkenntnis des Tages: Wenn man auf dem Weg merkt, dass die Schuhe zu klein sind, sollte man versuchen sich im nächsten Ort neue Schuhe zu kaufen. Quälen bringt niemandem etwas. In  Bad Honnef gibt es glücklicherweise den Laufladen 7G Runergy, welcher sehr gut berät und weiterhelfen kann. Hier geht es jetzt direkt zur 3. Etappe des Rheinsteigs.


Ich hoffe ich konnte euch mit diesem Beitrag einen kleinen Einblick in die zweite Etappe des Rheinsteigs geben. Falls euch dieser Beitrag gefallen hat, freue ich mich über einen Like, ein Herz oder ein Lächeln auf eurem Gesicht. Falls ihr Fragen, Anregungen oder Kritik habt, freue ich mich auf eure Kommentare.

Liebe Grüße, Martin

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I did my first big hike on the Camino de Santiago in 2012. Since then, I’ve just loved being out on trails. Read more

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