PCT Woche 1 – Campo Mile 0 nach Julian Mile 77

von | Apr 15, 2019 | 8 Kommentare

Die erste Woche auf dem Pacific Crest Trail ist vorüber und ich bin von Campo bis nach Julian gewandert. Was ich alles in der PCT Woche 1 erlebt habe, könnt ihr in diesem Beitrag lesen 🙂 Hier geht es zu meinem Beitrag: PCT – Ankunft in den USA.

Karte – Pacific Crest Trail Woche 1

25. Oktober 2019 10:48
  • Distanz 119 km
  • Zeit 29 h 41 min
  • Geschwindigkeit 4.0 km/h
  • Min Höhe 688 m
  • Gipfel 1845 m
  • Aufsteigen 3184 m
  • Absteigen 3383 m
  • Distance Instructions
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Tag 1: Der Start des Pacific Crest Trails

Tag: 5. April 2019
Distanz: 11,4 mi, 18,2 km
Kumuliert: 11.4 mi, 18.2 km

Ich stehe am Monument, dem südlichen Terminus vom Pacific Crest Trail und bin aufgeregt, glücklich und ungeduldig. Es soll losgehen, doch vorher müssen noch ein paar Fotos geschossen werden.

Da es etwas nieselt starte ich in Regenjacke. Dennoch ist es perfektes Wanderwetter: nicht zu warm, bewölkt und eine leichte Briese. Nach kurzer Zeit geht es bergauf und bergab. Einfacher wird der Trail mit Sicherheit nicht. Dank des vielen Regens gibt es viele Wasserquellen, die sonst trocken sind.

Viele Hiker starten durch und haben ein höllisches Tempo drauf. Ich bin gelassen und laufe mein Tempo. Ich habe ein halbes Jahr vor mir und mein Körper muss sich erst an die Belastung gewöhnen. Nach 11,4 Meilen beschließe ich mein Camp aufzubauen und treffe auf Nils, der auch bei Scout und Frodo war. Wir quatschen, kochen Essen und gehen früh schlafen.

Tag 2: Die erste Nacht im Zelt

Tag: 6. April 2019
Distanz: 9,0 mi, 14,4 km
Kumuliert: 20,4 mi, 32,6 km

Der Wecker geht 5:30 Uhr und ich habe mehr als 10 Stunden geschlafen. Etwas Kondensat im Zelt aber nichts dramatisches. Ich laufe los und mache Frühstück am Hauser Creek. Die Sonne kommt raus und die Temperaturen steigen schnell an. Perfekt um Schlafsack und Zelt zu trocknen.

Es folgt ein steiler Anstieg und ich treffe auf zwei Trailrunner, die ein Foto mit mir machen wollen. Klaro kein Problem. Da mir der erste Tag noch in den Beinen liegt, beschließe ich auf dem Campingplatz in Lake Morena zu bleiben und gönne mir etwas zu essen. Anschließend gab es noch ein paar Bier und Lagerfeuer mit anderen Hikern.

Tag 3: Verlaufen auf dem PCT

Tag: 7. April 2019
Distanz: 12,2 mi, 19,5 km
Kumuliert: 32,6 mi, 52,1 km

Es geht früh los und ich merke nach kurzer Zeit, dass ich mich verlaufen habe. Hinter mir ist Nils und wir versuchen zurück auf den Trail zu gelangen. Laut Kartenmaterial müssen wir nur bis zu einem kleinen Bach laufen, welcher später wieder den PCT kreuzt.

Am Bach angekommen merken wir, dass der Plan nicht so einfach umzusetzen ist und beschließen durch den knöcheln tiefen Bach zu waten. Wieder auf dem PCT geht es durch tolle Natur. Am Kitchen Creek wird eine etwas längere Pause eingelegt um Wasser nachzufüllen, was zu essen und zu entspannen. Kitchen Creek ist ein Paradies.

Anschließend geht es noch ein paar Meilen weiter zur Campsite.

Tag 4: Etwas Entspannung

Tag: 8. April 2019
Distanz: 8,9 mi, 14,2 km
Kumuliert: 41,5 mi, 66,4 km

Am nächsten Morgen geht es vor atemberaubender Kulisse bis zu Campingplatz Mount Laguna. Hier wird Essen nachgekauft und ich gönne mir einen Salat und ein Bier. Anschließend wird mit anderen Hikern gequatscht und entspannt.

Ein kurzer Tag, aber der Körper muss sich erst an die Anstrengung gewöhnen. Die ersten Hiker sind schon nach 3 Tagen mit Sehnenentzündung raus, weil sie in den ersten beiden Tagen 36 Meilen (57 km) laufen mussten.

Tag 5: Der unerwartete Sturm

Tag: 9. April 2019
Distanz: 18,2 mi, 29,1 km
Kumuliert: 59,7 mi, 95,5 km

Ich starte etwas später und genieße zum Frühstück ein Bier, was ein Trailangel vor Ort gelassen hat. Anschließen mache ich mich auf den Weg. Heute ist es kälter und stürmischer.

Der Wind wird so stark, das man kaum noch vorwärts kommt. Die tollen Aussichten kann man kaum genießen, da man höllisch aufpassen muss, wo man hintritt.

Nach 15 Meilen (24 km) merke ich, dass auf dem Weg alle Plätze für Zelte leer sind. Es ist unmöglich sein Zelt aufzubauen. Andere Hiker sind ebenfalls weitergezogen. Der Sturm fegt mit beängstigender Geschwindigkeit über die Berge und hinterlässt ein unangenehmes Gefühl.

Ich bleibe ruhig und weiß, dass die Sonne erst in 2 Stunden untergehen wird. Ich habe also noch Zeit einen Schlafplatz zu finden. Kurz vor 18:00 treffen ich auf einen Platz wo bereits mehrere Hiker mit Mühe ihr Zelt platziert haben. Ich beschließe mein Zelt nicht aufzubauen. Es ist zu spät und zu stürmisch.

Stattdessen werde ich Cowboycampen. Ich platziere meine Matratze zwischen zwei anderen Zelten, packe meinen Schlafsack ins wasserdichte Bivi und versucht so windgeschützt wie möglich zu schlafen. Die Nacht ist ein graus und niemand kommt zur Ruhe. Gegen 23 Uhr lässt der Sturm etwas nach und ich schlafe ein.

Tag 6: Der Tag nach dem Sturm

Tag: 10. April 2019
Distanz: 15,8 mi, 25,3 km
Kumuliert: 75,5 mi, 120,8 km

Am nächsten Morgen sehen alle super dreckig aus. Der Sand ging in die Zelte und durch die Schlafsäcke. Dennoch, am nächsten Morgen sind alle happy die Nacht überstanden zu haben.

Es geht weiter durch die Natur mit atemberaubenden Aussichten. Es fühlt sich an wie in einem Western. Karl May hat die Szenerie in seinen Büchern perfekt beschrieben, obwohl er niemals vor Ort war – irgendwie beeindruckend. Kurz vor Scissors Crossing wird das Camp aufgeschlagen und ich genieße den Sonnenuntergang. Ein fantastischer Tag.

Tag 7: Ruhetag in Julian

Tag: 11. April 2019
Distanz: 1,5 mi, 2,4 km
Kumuliert: 77 mi, 123,2 km

Wir laufen ein paar Meilen zur Straße und trampen nach Julian. Mein erster Hike ist super gemütlich und ich schlafe auf der Matratze im hinteren Bereich des Autos fast ein. In Julian angekommen gibt es bei Moms Pie kostenlosen Apfelkuchen mit Eis für PCT Hiker.

In der Julian Lodge teilen wir vier Nils, Lila und Debo ein Zimmer. Duschen, Wäsche waschen, Essen für die nächsten Tage kaufen und entspannen. Zum Abendbrot gibt es eine Mega Pizza.


Die erste Woche auf dem Pacific Crest Trail ist vorüber und morgen geht es weiter in Richtung Warner Springs. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Hier geht es direkt zur zweiten Woche.

Falls euch dieser Beitrag gefallen hat, freue ich mich über ein Like, ein Herz oder ein Lächeln auf eurem Gesicht. Falls ihr Fragen, Anregungen oder Kritik habt, freue ich mich auf eure Kommentare.

Liebe Grüße, Martin

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Hi, I’m Martin and I love hiking.

I did my first big hike on the Camino de Santiago in 2012. Since then, I’ve just loved being out on trails. Read more

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